Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser

wird im Jahr 2030 kein Mensch mehr arm sein? Wird niemand mehr hungern müssen? Können alle Kinder wenigstens eine Grundschule besuchen? Konnten wir den Klimawandel abmildern, Städte nachhaltig umgestalten und die Ozeane schützen? Leben wir in friedlichen Demokratien, die die Menschenrechte zu Hause und über die eigenen Grenzen hinaus einhalten?

Die 2030-Agenda der Vereinten Nationen (UN) setzt große Ziele und verspricht nicht weniger als die „Transformation unserer Welt“. 193 Mitgliedsstaaten der UN haben die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung im September 2015 beschlossen und damit einen globalen Rahmen für die Politik der kommenden Jahre definiert. Die Ziele gelten für jedes Land, für die Länder des globalen Nordens ebenso wie für die des Südens und die sogenannten Schwellenländer. Angesprochen ist die ganze Bandbreite der Politik: Wirtschaft, Soziales, Umwelt, Finanzen, Agrar- und Verbraucherpolitik, Verkehr, Städtebau, Bildung und Gesundheit.

Die Weltgemeinschaft ist – wie jedes Land – nun in der Pflicht, ihr Versprechen auf eine bessere Welt zu erfüllen. Für die notwendige Kurskorrektur wird entscheidend sein, ob Interessenkonflikte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene in kohärente Politik im Sinne dieser Ziele umgewandelt werden können. Dafür setzen wir uns ein. Deshalb sind Dialog und Debatte gefragt.

Mit Deutschland und die UN-Nachhaltigkeitsagenda 2016 – Noch lange nicht nachhaltig legen wir dar, wie es aus zivilgesellschaftlicher Perspektive ein Jahr nach Verabschiedung der 2030-Agenda um deren Umsetzung in und durch Deutschland steht. Wir – das Forum Menschenrechte, das Forum Umwelt und Entwicklung und VENRO – wollen gemeinsam die Umsetzung der 2030-Agenda durch die deutsche Politik kritisch begleiten. Wir machen die Agenda bei unseren Mitgliedern bekannt. Wir fordern wirksame und entschiedene Schritte von Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Dr. Julia Duchrow, Mitglied des Koordinierungskreises des Forums Menschenrechte

Dr. Bernd Bornhorst, Vorsitzender von VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung